Wieso wir eine Zahnfleischentzündung ernst nehmen sollten

Eine der häufigsten chronischen Erkrankungen in der erwachsenen Bevölkerung ist weltweit die Parodontitis. Dabei handelt es sich um eine chronische Erkrankung des Zahnhalteapparates, welche durch aggressive Bakterien verursacht wird. Diese Erkrankung ist schleichend und anfänglich häufig absolut schmerzfrei. Es beginnt mit einer Zahnfleischentzündung (Gingivitis) mit typischen Entzündungssymtomen, wie Rötungen, Schwellungen und Blutungen. Diese kann sich bei Nichtbehandlung verschlechtern, bis hin zur Parodontitis. Eine Zahnfleischentzündung ist heilbar, da der Knochen noch nicht in Mitleidenschaft gezogen ist. In diesem Stadium der Erkrankung ist es ratsam, die häusliche Mundpflege zu intensivieren bzw. zu verbessern. Zusätzlich kann durch eine professionelle Zahnreinigung (PZR) der aggressive Biofilm auch an schwer zugänglichen Stellen entfernt werden.

Zu allen medizinischen Maßnahmen gibt es auch noch alternative Möglichkeiten zur Reduzierung der Bakterien. Zum Beispiel:

Das Ölziehen!

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Wir verwenden 1-2 Teelöffel Kokosöl zum Ölziehen

Das Ölziehen sollte die manuelle, mechanische Reinigung nicht ersetzen. Es ist eine unterstützende Methode zur täglichen Mundpflege, denn eine schlechte Mundflora kann den gesamten Körper belasten.

Das Öl kann krank machende Bakterien, Viren, Pilze, Giftstoffe und Rückstände von Medikamenten (z.B. Kortison) binden, welche sich im Mundraum, zwischen den Zähnen und in den Zahnfleischtaschen ansiedeln. Bleiben diese Bakterien zu lange in der Mundhöhle, entstehen große Bakterienkolonien, welche Toxine (Gifte) bilden und unseren Körper belasten. Diese Bakterien und Gifte können von der Mundhöhle weiter in den Körper gelangen und dort eine Vielzahl von Allgemeinerkrankungen verursachen bzw. fördern.

Wie z.B. Arthrose, Rheuma, Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes mellitus, Allergien, Mundgeruch und Mundtrockenheit. Zudem sind diese Bakterien plazentagängig, was ursächlich für Frühgeburten sein kann.

Durch das Ölziehen verändert sich der Säure-Basen-Haushalt im Mundbereich und schädlichen Mikroorganismen und Pilzen wird der Nährboden entzogen. Zusätzlich regt es die Speichelproduktion an und begünstigt so die Ausscheidung von krankheitsfördernden Stoffen aus dem Organismus.

Der Speichel enthält Enzyme und Proteine, welche die Abwehr von Krankheitserregern unterstützten. Desgleichen wird der Blutfluss in den Gefäßen um das 3-4 fache erhöht und bewirkt so eine bessere Durchblutung des Gewebes im Mundraum.

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Auf dem Weg zum Zahnarztstuhl

Zur Anwendung

Die Anwendung sollte morgens, unbedingt nüchtern erfolgen! Vorher also kein Wasser trinken. So wird verhindert, dass über Nacht im Mundraum angesammelte Toxine, Bakterien und Pilze in den Körperkreislauf gelangen. Prothesenträger sollten diese nicht einsetzen, beziehungsweise vor der Anwendung herausnehmen.

Nun nimmt man einen Teelöffel hochwertiges Öl für mind. 2 bis max. 4 Minuten in den Mund. Durch Spül- und Ziehbewegungen wird das Öl durch die komplette Mundhöhle befördert. Dabei ist es nicht entscheidend, ob es Sonnenblumenöl, Sesam- oder Kokosnussöl ist. Wichtig ist, dass sie ein kaltgepresstes, schadstofffreies Bio-Öl verwenden.

Das Gemisch aus Öl und Speichel nimmt die Giftstoffe auf und bindet sie. Durch Kau-, Zieh- und Saugbewegungen wird das komplette periphere Lymphsystem im Kopfbereich angeregt. Dies fördert die Immunabwehr.

Das Öl wird im Laufe der Anwendung immer dünnflüssiger und verfärbt sich weißlich. Ab diesem Zeitpunkt sollte das Öl ausgespuckt werden – nicht runterschlucken!!! Am besten spuckt man das Öl in ein Papiertaschentuch und entsorgt es im Hausmüll. Das verhindert, dass die Gifte und Bakterien in den Wasserkreislauf gelangen. Im Anschluss mit lauwarmen Wasser nachspülen und die Zunge mit einem Zungenreiniger reinigen.

Das Öl sollte nicht länger als ca. 4 Minuten im Mund verbleiben, da es die Gefahr birgt, dass bereits gelöste Giftstoffe wieder über die Mundschleimhaut aufgenommen werden.

Diese Methode ist völlig nebenwirkungsfrei. Um einen fühl- und spürbaren Erfolg durch das Ölziehen zu erreichen, sollte die Ölkur mindestens 3-4 Wochen durchgeführt werden.

Wer viele bzw. große Amalgamfüllungen in den Zähnen hat, sollte bedenken, dass die Giftstoffe sich auch aus den Füllungen lösen können.

Das Ergebnis

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Im Ayurveda ist das Mundspülen mit Öl eine anerkannte Methode, den gesamten Organismus zu entgiften und das Immunsystem zu stärken. Es hilft besonders gegen Mundgeruch und Zahnfleischbluten und sorgt für gesünderes Zahnfleisch, hellere Zähne, ein effektives Lymphsystem und gesteigerte Energie.

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte (DFZ-Der Freie Zahnarzt Mai 2017, Jg.61, Nr.05) wurde die Wirkung der Speiseöle und essenzielle Öle zu Förderung der Mundhygiene untersucht.

Bei verschiedenen Studien konnte beobachtet werden, dass essentielle Öle zur Mundgesundheit beitragen können, allerdings das tägliche Zähneputzen und die interdentale Pflege nicht ersetzen.

 

Das Praxisteam von Frau Dr. Pamela Pratsch, Am Weiher 7,20255 Hamburg unterstützt Sie gerne bei der Therapie und Anwendung.

Gastautorin: Dr. Pamela Pratsch

Vielen Dank an Pamela Pratsch für diesen tollen Artikel.

MILOUS ERFAHRUNGEN BEI DER PRAXIS AM WEIER

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Das fast vollständige Team von Dr. Pamela Pratsch (2. von links)

P.S.
Ein Riesenprojekt stand bei mir an. Acht Amalgamplomben wollte ich loswerden. Als mein damaliger Zahnarzt keine Notwendigkeit sah, diese herauszunehmen, war es für mich an der Zeit, einen neuen Zahnarzt zu finden. Nur zur Erklärung: ich wollte einfach kein Quecksilber mehr in meinem Mund haben, keine kleine tickende Giftbombe. Ich habe diese Plomben vor über 20 Jahren erhalten und nun war es an der Zeit, dass die Plomben und ich getrennte Wege gingen. Doch meine Sorge war, dass auch das Herausbohren mit gesundheitlichen Risiken einhergeht. Durch das Bohren können Quecksilberdämpfe entstehen. Was war schlimmer – sie zu behalten oder sich zu trennen? Amalgam soll nur unter bestimmten Vorsichtsmaßnahmen entfernt werden. Ich hatte viel darüber gelesen und mir stand dieser Eingriff wirklich bevor. Daher wollte ich unbedingt einen Zahnarzt finden, der mich in dieser Sorge ernst nahm und der diese Entfernng professionell vornahm.  So fragte ich mich im Freundeskreis durch und bekam von meiner Freundin Cindy die Empfehlung: „Komm in unsere Praxis, meine Chefin ist super, die wird dir gefallen.“

Dennoch war ich etwas angespannt, als ich die Zahnartzpraxis am Weier zum ersten Mal betrat.  Mir fiel gleich die gute Arbeitsathmosphäre auf. Die Fröhlichkeit der Mitarbeiterinnen wirkte unglaublich entspannend auf mich. An einem Ort, wo gerne gelacht wird, brauchte ich sicher keine „Angst“ zu haben. Frau Dr. Pratsch erklärte mir mit einfachen Worten den gesamten Ablauf. Sie verstand meine Befürchtungen und konnte mich von meinen Sorgen befreien. Wir würden gemeinsam das Giftentsorgungsprojekt angehen. Es gefiel mir, dass sie sagte, wir fangen erst einmal mit zwei kleinen Füllungen an und testen, wie ich die Narkose vertrage. So stelle ich mir die „Zusammenarbeit“ in einer Zahnarztpraxis vor. Nach vier Sitzungen bin ich nun endlich amalgamfrei. Ein tolles Gefühl!

Natürlich kam auch die klassische Zahnreinigung eines Tages dran. Als ich gefragt wurde, ob ich Ölziehen als Maßnahme gegen eine Zahnfleischentzündung kennen würde, war ich sehr erstaunt. Ich wußte zwar um die guten Eigenschaften des Ölziehens, hatte es aber noch nie beim Zahnarzt empfohlen bekommen. Einen Bericht über Ölziehen aus Sicht einer Zahnärztin wäre toll für unsere Blogleser und ich fragte Frau Dr. Pratsch, ob sie Lust und Zeit hätte, etwas zu schreiben. Und so kam es zu diesem Artikel.

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